In diesem Leitfaden erklären wir dir, was unter „großer Reichweite” zu verstehen ist, helfen dir herauszufinden, ob du einen Roller mit großer Reichweite benötigst, und zeigen dir, worauf du beim Kauf achten solltest.
Was ist ein Elektroroller mit großer Reichweite?
„Große Reichweite” ist keine offizielle Kategorie, aber im Allgemeinen beschreibt diese Kategorie Roller, die mit einer einzigen Ladung mindestens 40 bis 50 Kilometer zurücklegen können.
Da die meisten preisgünstigen Roller und Pendler-Roller nur bis etwa 30 Kilometer weit kommen, gilt alles, was über 45 Kilometer pro Ladung schafft, als ein Modell mit großer Reichweite. Diese Roller haben größere Akkus und fallen dementsprechend auch oft in höhere Leistungsklassen.
Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Man könnte die Reichweiten von E-Scootern in mehrere Stufen einteilen:
- Roller mit geringer Reichweite: Diese haben in der Regel Akkus mit weniger als 400 Wh und eine tatsächliche Reichweite von bis 25-30 km pro Ladung. Es handelt sich um einfache Pendler-Roller oder preisgünstige Modelle, die für kurze Strecken gut geeignet sind.
- Roller mit mittlerer Reichweite: Diese haben normalerweise 500–900-Wh-Akkus und bieten eine Reichweite von etwa 30-40 km. Ein großer Teil der beliebten Roller der Mittelklasse fällt in diese Kategorie. Sie reichen für mittellange Pendelstrecken und längere Freizeitfahrten aus.
- Roller mit großer Reichweite: Diese haben eine Batteriekapazität von 900–1.500 Wh und bieten oft eine getestete Reichweite von 40-55 km. Hier kommen die Hochleistungsmodelle ins Spiel, die genug Batterieleistung bieten und in der Regel auch einen höheren Preis haben.
- Ultra-Langstrecken-Roller: Die Spitzenklasse mit Akkus von über 1.500 Wh (einige sogar über 2.500 Wh). Diese Roller können in der Praxis eine Reichweite von bis zu 100 km erreichen. Einige Modelle haben in kontrollierten Tests sogar mehr als 115 km mit einer einzigen Ladung geschafft. Mit diesem Modellen wirst du wahrscheinlich eher müde, bevor der Akku leer ist.
Wichtige Faktoren bei der Auswahl eines Elektrorollers mit großer Reichweite
Wenn du dich entschieden hast, dir einen Roller mit großer Reichweite zu kaufen, solltest du dich informieren, welche Funktionen und Spezifikationen am wichtigsten sind. Hier sind die wesentlichen Faktoren und wie du sie bewerten kannst:
Wähle das Modell entsprechender der zurückzulegenden Strecke
Bevor du dein Haus für einen Roller mit einem extrem großen Akku verpfändest, solltest du ein paar Berechnungen anstellen. Wie lang ist deine tatsächliche tägliche Strecke? Wenn dein täglicher Arbeitsweg oder deine reguläre Strecke beispielsweise insgesamt nur 10 bis 20 km beträgt, könnte ein Standardroller ausreichen. Wenn du hingegen einen langen Arbeitsweg hast (und den Roller auf Arbeit nicht laden kannst) oder gerne längere Fahrten unternimmst, kann dir ein Roller mit großer Reichweite eine Menge Stress ersparen.
Die Reichweitenangst (die Angst, dass dein Akku leer wird, bevor du dein Ziel erreichst) ist etwas, womit man sich nicht jeden Tag herumplagen möchte. Du solltest also einen Roller wählen, der deine gesamte Hin- und Rückfahrt bequem mit etwas Puffer zurücklegen kann. Es macht Sinn etwa das 1,5-fache der Reichweite deiner typischen Fahrt zu wählen. Wenn du beispielsweise täglich insgesamt 30 km pendelst, solltest du nach einem Roller mit einer getesteten Reichweite von mehr als 45 km suchen.
Reichweite: Getestete vs. angegebene Reichweite
Jeder Roller hat zwei Reichweitenangaben: die vom Hersteller angegebene Reichweite (oft unter idealen Bedingungen gemessen) und die getestete Reichweite (das Ergebnis unter realen Bedingungen, normalerweise mit höheren Geschwindigkeiten und einem Fahrer mit durchschnittlichem Gewicht). Die getestete Reichweite ist in der Regel viel geringer als die Marketingangaben.
Ein beliebtes Modell wie der Segway Ninebot Max wird zum Beispiel mit einer Reichweite von 65 km beworben, kommt aber in strengen Tests eher auf 45 km. Diese Diskrepanz kommt daher, dass die Hersteller ihre Tests bei langsamer Geschwindigkeit, mit leichten Fahrern, auf perfekt ebenem Gelände machen, während du beim Fahren oft mit Hügeln, Stopps und Vollgas-Sprints konfrontiert bist.
Vertraue immer den getesteten Reichweiten, wenn diese angegeben sind, oder nimm die Angaben zumindest mit Vorsicht. Wenn du keine genauen Daten hast, nimm die vom Hersteller angegebene Reichweite und multipliziere sie mit 0,6, um eine sichere Schätzung der tatsächlichen Reichweite zu erhalten. Dieser Puffer berücksichtigt Faktoren wie Steigungen, Geschwindigkeit und Batterieverschleiß. Wenn also ein Roller mit einer Reichweite von 65 km beworben wird, kannst du unter normalen Bedingungen mit etwa 40 km rechnen.
Um die Diskrepanz zwischen den Batteriespezifikationen, der tatsächlichen Reichweite und den Angaben zu veranschaulichen, haben wir die folgende Tabelle mit Vergleichsdaten aus realen Rollertests und Herstellerangaben zusammengestellt:
Größere Akkus erzielen in der Praxis natürlich meist auch höhere Reichweiten, während die Angaben der Hersteller (rechte Spalte) oft viel höher sind als die getesteten Ergebnisse. Unter 360 Wh wird der Unterschied kleiner, weil kompakte Pendler-Roller nicht so viel Spielraum für Marketing-Optimismus lassen. Sobald die Kapazität 360 Wh übersteigt, geben die Marken aber oft Reichweiten an, die etwa 20–40% höher sind als in Praxistests. Ein Roller mit einem 2.500-Wh-Akku schafft in der Praxis etwa 90 km, während einige Datenblätter 140–160 km versprechen.
Der Akku (Kapazität, Typ und Marke)
Die Batterie ist die wichtigste Komponente, die die Reichweite eines Rollers bestimmt. Wenn du Modelle mit großer Reichweite vergleichst, solltest du besonders auf die Batteriespezifikationen achten:
Batteriekapazität (Wh)
Die Batteriekapazität ist ein zuverlässigerer Indikator für die Reichweite als die Angaben der Hersteller. Denn diese kann, wie schon erwähnt, ziemlich übertrieben sein.
Die Kapazität (gemessen in Wattstunden (Wh)) steht in direktem Zusammenhang mit der Reichweite. Grundsätzlich gilt: Je höher die Wh, desto weiter kannst du fahren. Ein 500-Wh-Akku reicht beispielsweise für etwa 25 bis 30 km. Bei 1.000 Wh sind es etwa 40 bis 50 km. Das sind etwa 3 km pro zusätzlichen 100 Wh.
Die meisten Einstiegs-Roller haben weniger als 300 Wh und neigen dazu, nach weniger als 25 km schlappzumachen. Modelle mit großer Reichweite haben oft 1000 Wh+.
Natürlich steigen mit der Kapazität auch die Kosten und das Gewicht. Außerdem gibt es einen abnehmenden Ertrag – eine Verdopplung der Akkugröße führt nicht immer zu einer Verdopplung der Reichweite, wenn du schneller fährst oder andere Leistungsverbesserungen vornimmst. Aber im Großen und Ganzen gilt: Wenn alle anderen Faktoren gleich sind, fährt ein Roller mit einem 1000-Wh-Akku etwa zwei Drittel so weit wie einer mit einem 500-Wh-Akku.
Abbildung: Batteriekapazität im Vergleich zur getesteten Reichweite verschiedener Elektroroller. Jeder blaue Punkt steht für die getestete Reichweite eines bestimmten Rollermodells. Mit zunehmender Batteriekapazität (Wh) steigt die erreichbare Reichweite fast linear an. Dank aber daran, dass eine Verdopplung der Batteriekapazität aufgrund anderer begrenzender Faktoren nicht immer eine Verdopplung der Reichweite bedeutet. Trotzdem bringen mehr Wh in der Regel auch mehr Kilometer.
Batteriemarke/Qualität
Die Wahl eines Rollers mit hochwertigen Batteriezellen und einem guten Batteriemanagementsystem (BMS) bedeutet zuverlässigere Leistung, mehr Sicherheit und in der Regel auch eine längere Lebensdauer. Generische Batterien oder No-Name-Batterien sind vielleicht billiger, aber sie können eine ungleichmäßige Leistung haben und nicht oft so lange.
Da die Batterie der teuerste Teil eines E-Scooters ist (und der Teil, der bei einem Defekt möglicherweise Feuer fangen kann), solltest du auf eine gut gefertigte Batterie achten.
Wenn möglich, schau dir die technischen Daten der Akku-Marke an. Ein Scooter, der mit einem „LG 21700 50E-Akku” beworben wird, ist zum Beispiel ein gutes Zeichen dafür, dass hochwertige Zellen verwendet werden. Wenn die technischen Daten hingegen keine Angaben zur Akku-Marke enthalten, kannst du davon ausgehen, dass es sich um einen generischen Akku handelt. Das ist zwar kein Ausschlusskriterium, aber du solltest dir bewusst sein, dass dieser möglicherweise nicht die gleiche Langlebigkeit bietet.
Überprüfe auch, ob der Hersteller eine Garantie auf den Akku gibt (mindestens 6–12 Monate sind üblich). Der Austausch eines großen Akkus kann teuer sein (oft 150–500 Euro oder mehr, je nach Größe). Ein 36-V-Akku (280 Wh) von Xiaomi kostet zum Beispiel etwa 180 Euro, während ein größerer 48-V-Akku 480 Euro kosten kann.
Batterietyp (Lithium vs. Blei-Säure)
Lithium-Akkus bieten eine deutlich höhere Energiedichte (mehr Energie bei weniger Gewicht) und eine längere Lebensdauer als herkömmliche Blei-Säure-Akkus. Wenn du auf einen Roller mit Blei-Säure-Akku stößt (oft bei billigen oder älteren Modellen), solltest du dir bewusst sein, dass dieser viel schwerer ist und bei gleicher Größe eine geringere Reichweite hat. Kurz gesagt: Lithium-Ionen-Akkus sind die richtige Wahl für jeden E-Roller mit großer Reichweite. Zum Glück sind die meisten Hersteller mittlerweile standardmäßig auf Lithium umgestiegen.
Ladezeit
Mehr Reichweite bedeutet einen größeren Akku und damit eine längere Ladezeit. Das mag für viele Nutzer zwar kein Hauptkriterium sein, aber es ist wichtig zu überlegen, ob du zwischen zwei Fahrten immer ausreichend Zeit zum Nachladen des Akkus hast.
Ein durchschnittlicher Pendler-Scooter braucht 4 bis 6 Stunden zum Aufladen, was angemessen ist. Aber was ist mit Modellen mit großer Reichweite? Da reden wir von mindestens 6 Stunden, bis zu 15+ Stunden, wenn du das mitgelieferte Standard-Ladegerät benutzt. Zum Beispiel braucht ein durchschnittlicher 1000-Wh-Akku mit einem 2-A-Ladegerät (Standard) etwa 7 bis 8 Stunden, um vollständig aufgeladen zu werden. Bei doppelt so großer Batterie (2000 Wh musst du mit 14 bis 16 Stunden rechnen.
Wenn dir eine gute Ladezeit sehr wichtig ist, suche nach Rollern, die eine Schnellladefunktion oder zwei Ladegeräte unterstützen. Viele leistungsstarke Roller bieten die Möglichkeit, zwei Ladegeräte gleichzeitig anzuschließen oder ein Schnellladegerät (4-A- oder 5-A-Ladegeräte sind oft separat erhältlich) zu verwenden, um die Ladezeit zu verringern. Der Haken dabei ist, dass Schnellladegeräte in der Regel extra kosten und ihre zu häufige Verwendung den Verschleiß der Batterie etwas beschleunigen kann. Es ist eine Frage der Balance: Gelegentliches Schnellladen schadet nicht, aber ich würde nicht jeden Tag schnell laden, wenn es nicht nötig ist.
Überleg dir auch, ob der Roller einen herausnehmbaren Akku haben sollte. Bei einigen Modellen kannst du den Akku entnehmen, sodass du einen geladenen Ersatzakku für längere Fahrten bereithalten oder den Akku separat vom Roller aufladen kannst. Herausnehmbare Akkus sind eher bei Rollern mit mittlerer Reichweite üblich, aber auch einige Modelle mit großer Reichweite bieten solche Akkus.
Komfort und Fahrqualität
Bei Langstreckenfahrten verbringst du viel Zeit auf dem Roller und das Letzte, was du willst, sind taube Hände oder Rückenschmerzen aufgrund einer holprigen, unbequemen Fahrt.
Achte also bei der Auswahl des Rollers auch auf Funktionen, die die Fahrqualität verbessern:
Federung
Die meisten Roller mit großer Reichweite haben eine Feder- oder Hydraulikfederung. Für das beste Fahrgefühl solltest du ein Modell mit doppelter Federung (vorne und hinten) wählen. Selbst ein einfaches Federungssystem verbessert den Komfort auf längeren Fahrten erheblich.
Reifen
Luftgefüllte Reifen sind für Langstreckenfahrten unverzichtbar. Luftreifen biete Dämpfungs- und Traktionseigenschaften, mit denen Vollgummireifen einfach nicht mithalten können. Jeder, der es ausprobiert hat, wird dir sagen, dass der Unterschied wie Tag und Nacht ist.
Um einige der Wartungsvorteile von Vollgummireifen zu nutzen und gleichzeitig die Leistungsvorteile zu erhalten, solltest du auf schlauchlose Reifen setzen. Schlauchlose Luftreifen sind relativ einfach zu reparieren, wenn du eine Reifenpanne haben solltest. Oft kannst du sie sogar reparieren, ohne das Rad zu entfernen.
Du kannst auch noch einen Schritt weitergehen und nach Modellen mit schlauchlosen Reifen suchen, die schon mit Dichtmittel ausgestattet sind. Das flüssige Dichtmittel stopft automatisch kleine Löcher von Nägeln, Schrauben und alltäglichen Straßenschmutz. Wenn deine Reifen nicht mit Dichtmittel geliefert werden, kannst du einfach selbst etwas hinzufügen.
Beim Thema Reifen- / Radgröße solltest du im Zweifel immer zu größeren Durchmessern tendieren. Entscheide dich für einen Durchmesser von 10 Zoll oder mehr und achte auf eine angemessene Breite von etwa 3 Zoll oder mehr. Größere Räder rollen leichter über Unebenheiten und Straßenschäden hinweg, was sich direkt in besserem Komfort und Stabilität bei hoher Geschwindigkeit niederschlägt.
Deck und Fahrposition
Überprüfe, ob das Deck groß genug ist, damit du bequem stehen kannst (möglichst mit beiden Füßen nebeneinander oder zumindest versetzt), ohne dich eingeengt zu fühlen. Ein Deck mit einer Länge von etwa 45 bis 50+ cm und ausreichender Breite ermöglicht es dir, gelegentlich die Fußposition zu wechseln, was wichtig ist, um Ermüdungserscheinungen zu vermeiden. Außerdem brauchst du ein Deck, das griffig genug ist, damit du beim Fahren sicher stehen kannst. Wenn du deine Füße ständig umstellen musst, weil du ständig verrutschst, kann dies ebenfalls schnell ermüden.
Lenkerhöhe und Ergonomie
Der Lenker sollte bei den meisten Erwachsenen ungefähr auf Höhe der Taille oder der Mitte des Oberkörpers sitzen. Ist er zu niedrig, entwickelst du eine dauerhafte Krümmung des Rückens. Ist er zu hoch, wird die Fahrt deutlich schneller ermüdend. Berücksichtige auch die Breite des Lenkers: Breitere Lenker bieten eine stabilere Kontrolle, was besonders bei höheren Geschwindigkeiten hilfreich ist und das Wackeln reduziert.
Zusatzfunktionen für lange Fahrten
Einige Langstreckenroller bieten optionale Sitzaufsätze, die deine Beine bei Marathonfahrten angenehm entlasten können. Der Tempomat ist ein weiterer Segen für lange, gerade Strecken. So kannst du deine Hand am Gashebel etwas entspannen, was insbesondere auf Strecken jenseits der 50 km Gold wert ist. Im Stop-and-Go-Verkehr der Stadt wirst du den Tempomat nicht benutzen, aber auf offenen Wegen ist er wirklich hilfreich.
Motorleistung und Geschwindigkeit
Wenn du lange Strecken zurücklegst, brauchst du auch genug Motorleistung, um verschiedene Geländearten zu bewältigen und eine angemessene Geschwindigkeit beizubehalten.
Für ein gutes Fahrerlebnis solltest du nach einem Motor mit mindestens 500 W Nennleistung Ausschau halten (oder zwei Motoren mit einer ähnlichen Gesamtleistung). So kannst du sicher sein, dass der Roller Steigungen bewältigen und eine ordentliche Geschwindigkeit halten kann, ohne an seine Grenzen zu geraten. Wenn du etwas schwerer bist (sagen wir mal über 100 kg), solltest du vielleicht eine Nennleistung von 800 – 1000 W oder einen angemessenen Doppelmotor in Betracht ziehen.
Auch die Höchstgeschwindigkeit ist wichtig, aber nicht aus den Gründen, die du vielleicht denkst. Du brauchst zwar nicht unbedingt ein 80 km/h schnelles Monster, aber mit einem Roller, der nur 16 km/h schafft, kommt dir eine 50 km lange Fahrt endlos vor. Für lange Pendelstrecken ist eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 30 km/h oder mehr ein guter Kompromiss. 30–50 km/h sind für die meisten Fahrer schnell genug, um die Strecke in einer angemessenen Zeit zurückzulegen.
Außerdem wird der Akku bei Fahrten mit Geschwindigkeiten nahe an der Höchstgeschwindigkeit schneller entladen. Wenn du also einen Roller mit einer hohen Maximalgeschwindigkeit hast, diesen aber nicht am Anschlag fährst, wirst du möglicherweise eine bessere Reichweite erzielen als mit einem Roller, der die ganze Zeit mit Vollgas gefahren werden muss.
Tragkraft und Haltbarkeit
Jeder Roller hat ein empfohlenes maximales Fahrergewicht. Wenn du lange Strecken zurücklegst, ist es wichtig, dass der Roller dich (und vielleicht auch einen Rucksack oder sonstige Ausrüstung) bequem tragen kann.
Die meisten Standard-Roller haben eine maximale Tragkraft von etwa 100 kg. Wenn du diese Grenze überschreitest, wirst du eine drastische Verringerung der Reichweite und Leistung feststellen. Der Motor muss mehr leisten, der Akku entlädt sich schneller und alles läuft am Rande seiner Leistungsfähigkeit.
Wenn du nahe an der Standardgrenze von 100 kg oder darüber liegst, such dir ein Modell mit einer höheren Tragfähigkeit (einige Modelle tragen bis 135 kg oder gar mehr). Wenn du innerhalb der Grenzen des Rollers fährst, wird er nicht ständig bis an seine Leistungsgrenze belastet, was nicht nur besser für die Reichweite ist, sondern auch für die Lebensdauer von Motor und Akku.
Abgesehen von einer Verringerung der Reichweite kann das Fahren mit einem Roller, der nicht für dein Gewicht ausgelegt ist, auch unsicher sein. Es kann sich auf den Bremsweg und den Reifendruck auswirken (mehr Gewicht = höheres Risiko für Reifenpannen, wenn die Reifen zu wenig Luft haben) und mit der Zeit sogar zu Problemen mit dem Rahmen oder dem Vorbau führen.
Ein weiterer zu berücksichtigender „Faktor” ist das Gewicht des Rollers selbst. Modelle mit großer Reichweite sind schwer, daran führt kein Weg vorbei. Es ist durchaus möglich, dass sie 25, 35 oder gar 45 kg wiegen, wenn es um extreme Modelle geht. Dies wirkt sich auf die Tragbarkeit aus. Wenn du den Roller regelmäßig Treppen hinauftragen oder in ein Auto heben musst, dann überlege dir vorher genau, wie schwer der Roller maxmal sein darf.
Eine Reichweite von über 100 km scheint zwar verlockend, aber ein fast 50 kg schwerer Roller ist im Grunde genommen ein Motorrad, das man herumschleppen muss. Es gibt einige Modelle mit großer Reichweite, deren Gewicht angemessen ist, aber im Allgemeinen gilt: Mehr Reichweite = mehr Gewicht. Stelle sicher, dass du einen Plan hast, wie du den Roller handhabst und lagerst.
Garantie und Support
Hier gilt: Je länger und umfassender, desto besser. Der Hersteller sollte mindestens eine einjährige Garantie gewähren, die den Akku, den Motor und andere wichtige Teile abdeckt.
Schau dir auch an, welchen Ruf der Kundenservice der Marke genießt. Roller mit großer Reichweite müssen manchmal gewartet werden, und du solltest sicher sein, dass Ersatzteile wie Bremsbeläge und Reifen frei verfügbar sind und du bei Problemen kompetente Hilfe bekommst. Informiere dich über die Support-Erfahrungen anderer Fahrer, bevor du dich entscheidest.
Faktoren, die die tatsächliche Reichweite beeinflussen
Die tatsächliche Reichweite kann aufgrund verschiedener Faktoren variieren. Je nachdem, wie und wo du fährst, kannst du mit demselben Roller mehr oder weniger Kilometer zurücklegen. Hier sind die wichtigsten Faktoren, die deine tatsächliche Reichweite beeinflussen:
Gewicht des Fahrers
Je schwerer der Fahrer und die Ladung sind, desto mehr Energie wird benötigt, um den Roller zu bewegen, wodurch der Akku schneller entladen wird. Ein leichterer Fahrer kommt mit demselben Roller weiter als ein schwererer Fahrer. Hersteller basieren ihre Angaben zur Reichweite oft auf einem Fahrergewicht von 75 kg. Wenn du also mehr wiegst, musst du mit einer geringeren Reichweite rechnen.
Gelände
Das Befahren steiler Steigungen oder unebenes Gelände wie Offroad-Strecken oder Gras verbraucht mehr Energie als glatte, ebene Straßen. Dein Motor muss viel mehr gegen die Schwerkraft und den Rollwiderstand ankämpfen, was sich sofort auf deiner Batterieanzeige bemerkbar macht.
Fahrstil
Aggressives Fahren mit schneller Beschleunigung aus dem Stand, häufigem starkem Bremsen und ständigen Fahrten mit Höchstgeschwindigkeit verbraucht die vorhandene Energie schneller und verringert deine Reichweite. Entspannteres Fahren, allmähliches Beschleunigen und das Einhalten moderater Geschwindigkeiten können deine Reichweite pro Ladung erheblich verlängern. Die meisten Roller bieten Fahrmodi wie Eco, Normal und Sport. Wenn du für deine täglichen Fahrten den Eco- oder Normal-Modus verwendest, kannst du mit einer Ladung viel weiter fahren.
Motorleistung und Anzahl der Motoren
Hochleistungsroller mit starken Doppelmotoren machen super viel Spaß und sind für hohe Geschwindigkeiten oder steile Hügel geeignet. Bedenke aber, dass stärkere Motoren mehr Energie aus dem Akku ziehen, besonders wenn du sie bis an ihre Grenzen bringst. Wenn du einen Roller mit Doppelmotor in der höchsten Einstellung fährst, wirst du wahrscheinlich eine geringere Reichweite haben als im Einmotoren- oder Eco-Modus.
Wetter und Temperatur
Kalte Temperaturen beeinflussen die Akkuleistung erheblich. Chemische Reaktionen in den Zellen verlangsamen sich unter etwa 10°C, wodurch der Innenwiderstand steigt und die Spannung unter Last früher abfällt. Der Controller schaltet die Stromversorgung früher als normal ab. Sowohl Labortests als auch Berichte aus der Praxis zeigen übereinstimmend einen Reichweitenverlust von 30 bis 50%, sobald die Temperaturen auf 0°C fallen. Wenn du bei solch eisiger Kälte fährst, ist die Reichweite vielleicht aber auch nicht dein größtes Problem.
Das Laden einer Batterie unterhalb des Gefrierpunkts kann auch dazu führen, dass sich metallisches Lithium auf der Anode ablagert, was die Kapazität dauerhaft verringert und gleichzeitig die Brandgefahr erhöht. Die meisten intelligenten Ladegeräte starten bei Frostbedingungen gar nicht erst den Ladevorgang.
Sehr hohe Temperaturen können die Leistung und die langfristige Gesundheit der Batterie ebenfalls erheblich beeinträchtigen, vor allem, wenn du unter sengender Sonne fährst oder den Roller in einem heißen Auto stehen lässt. Sobald die Deck-Temperatur über etwa 35°C steigt, fängt das Batteriemanagementsystem an, den Strom zu begrenzen, um zu verhindern, dass das Paket seine Sicherheitsgrenze von etwa 55°C überschreitet. Diese Schutzmaßnahme äußert sich in einer schwächeren Beschleunigung oder plötzlichen Leistungsabfällen an Steigungen. Wenn die Umgebungstemperatur 40°C übersteigt, kann die Reichweite um 10 bis 15% sinken, da der Controller die Leistung begrenzt, um den Akku kühl zu halten.
Die langfristigen Auswirkungen sind noch besorgniserregender. Analysen zeigen, dass ein Akku, der bei 40°C und 100% Ladung gelagert wird, innerhalb von nur einem Jahr auf etwa 65% seiner ursprünglichen Kapazität abnimmt. Steigt die Temperatur auf 60°C, verkürzt sich dieser Zeitraum auf etwa drei Monate. Selbst bei einer Lagerung mit halber Ladung gehen bei 40°C innerhalb eines Jahres immer noch etwa 15% der Kapazität verloren.
Das Laden unter heißen Bedingungen birgt zusätzliche Risiken. Standardzellen sollten daher nur geladen werden, wenn die Akkutemperatur unter 45°C bleibt. Viele Hersteller haben auch automatische Abschaltungen eingebaut, die den Ladevorgang unterbrechen, sobald das Deck zu heiß wird.
Warum ein Elektroroller mit großer Reichweite vielleicht nicht das Richtige für dich ist
Scooter mit großer Reichweite sind für bestimmte Fahrer super, aber nicht zwingend für jeden die perfekte Wahl. Hier sind ein paar Gründe, warum ein Scooter mit extrem großer Reichweite vielleicht nicht zu deinen Bedürfnissen passt:
Schwer und und nur bedingt transportabel
Wie bereits erwähnt, sind Roller mit großer Reichweite aufgrund ihrer größeren Batterie und ihrer robusteren Bauweise schwer. Wenn du den Roller häufig anheben oder zusammenklappen musst (um ihn in den Kofferraum eines Autos zu laden, Treppen hinaufzutragen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren), könnte das auf Dauer lästig und ermüdend sein. Ein leichterer Roller mit geringerer Reichweite lässt sich viel einfacher in der Stadt transportieren.
Höhere Kosten
Mehr Akkukapazität und größere Komponenten bedeuten folgerichtig einen höheren Preis. E-Scooter mit großer Reichweite sind in der Regel teurer als ihre Pendants mit geringer Reichweite. Du zahlst im Wesentlichen für mehr Akkuzellen und oft stärkere Motoren/Rahmen. Wenn deine Fahrten in der Regel kurz sind, könntest du viel Geld sparen, indem du einen Scooter mit mittlerer Reichweite wählst, der deine üblich Streckenlänge bequem abdeckt.
Längere Ladezeiten
Auch das wurde bereits angesprochen: Wenn du keine Schnellladegeräte verwendest, kann das Aufladen eines großen Akkus einen halben Tag dauern. Wenn du ungeduldig bist oder mehrmals am Tag aufladen musst, könnte ein Roller mit großer Reichweite unpraktisch sein. Solltest du vergessen, den Roller über Nacht aufzuladen, musst du möglicherweise morgens warten.
Geringerer Nutzen bei gelegentlicher Nutzung
Wenn du nur ein paar Kilometer pro Tag fährst, ist ein Roller mit großer Reichweite übertrieben. Der Akku muss vielleicht nur einmal pro Woche aufgeladen werden, aber du schleppst die ganze Zeit diese ungenutzte Kapazität und das Gewicht mit dir herum. Außerdem altern Akkuzellen mit der Zeit, auch wenn sie nicht stark beansprucht werden, sodass selbst ein selten genutzter Akku mit großer Reichweite nach ein paar Jahren weniger Ladung speichert. Mit anderen Worten: Auch wenn du ihn nicht nutzt, schützt ihn das nicht wirklich auf unbegrenzte Zeit.
Häufig gestellte Fragen
Welcher Elektroroller hat die größte Reichweite?
Bei den normaleren Modellen werden der EMOVE Cruiser (50-80 Kilometer reale Reichweite je nach Modell) oder der NAMI Klima (über 65 Kilometer) oft für ihre große Reichweite zu einem relativ „erschwinglichen Preis” gelobt. Die Modelllandschaft ändert sich ständig, aber die Krone für die größte Reichweite gehört in der Regel Rollern mit 60- bis 72-V-Hochleistungsakkusystemen mit über 2.000 Wh.
Wie kann ich die Reichweite meines Elektrorollers erhöhen?
- Fahre im Eco-Modus oder mit niedrigeren Geschwindigkeiten. Schon eine leichte Verlangsamung verlängert die Lebensdauer der Batterie erheblich.
- Vermeide schnelles Anfahren und Bremsen. Durch schnelles Gasgeben wird ein Stromstoß durch den Controller und die Batterie geschickt. Hoher Strom bedeutet hohe Leistungsverluste, weil die in Kabeln, Zellen und Wicklungen erzeugte Wärme steigt. Diese Wärme ist Energie, die nie das Rad erreicht. Durch starkes Anfahren arbeitet der Motor außerhalb seines effizientesten Bereichs, sodass du schnell Wattstunden verbrennst und nur einen geringen Geschwindigkeitsgewinn erzielst. Durch behutsames Fahren lassen sich beide Probleme lösen. Durch sanftes Anfahren bleibt der Stromverbrauch niedrig, der Motor bleibt in seinem optimalen Bereich und der interne Widerstandsverlust sinkt stark.
- Wenn du Luftreifen hast, sollten diese einen guten Luftdruck haben. Erwäge eventuell sogar einen etwas höheren Druck innerhalb des empfohlenen Bereichs, um den Rollwiderstand zu verringern. Unterdruck verursacht zusätzlichen Widerstand, was die Reichweite direkt verringert.
- Fahre möglichst bei milden Temperaturen. Batterien haben bei gemäßigtem Wetter eine größere Reichweite als bei extremer Kälte oder Hitze.
- Zu guter Letzt solltest du deinen Roller auch gut instand halten. Eine verschmutzte oder schleifende Bremse, Motorreibung oder korrodierte Lager können die Effizienz verringern. Achte darauf, dass sich die Räder frei drehen und nichts zusätzlichen Widerstand verursacht. Schmiere bewegliche Teile wie empfohlen und stelle sicher, dass die Bremsen beim Lösen nicht schleifen.
Kann man einen Elektroroller-Akku überladen?
Es wird jedoch nicht empfohlen, einen Roller tagelang angeschlossen zu lassen, wenn er voll aufgeladen ist. Wenn du einen Lithium-Ionen-Akku über einen längeren Zeitraum bei 100% hältst, kann sich die Akkuleistung mit der Zeit verschlechtern. Am besten ziehst du das Ladegerät ab, wenn der Roller 80 bis 90% erreicht hat, und sparst dir 100% für den Fall auf, dass du die maximale Reichweite brauchst.
Wie lange halten die Akkus von Elektrorollern?
Lithium-Ionen-Batterien halten in der Regel etwa 300 bis 500 vollständige Zyklen, bevor ihre Kapazität deutlich abnimmt. Nach 500 Ladevorgängen erreichst du möglicherweise nur noch 70 bis 80% der Reichweite, die du im Neuzustand hattest. In der Praxis bedeutet das: Wenn du deinen Roller täglich benutzt und mehrmals pro Woche auflädst, könnte die Batterie 2 bis 3 Jahre halten, bevor du einen starken Leistungsabfall bemerkst. Bei geringerer Nutzung könntest du 4 bis 5 Jahre erreichen. In Kilometern ausgedrückt bedeutet ein Roller mit einer durchschnittlichen Reichweite von 15 Kilometern eine Gesamtlaufleistung von etwa 4.700 bis 8.000 Kilometer über die gesamte Lebensdauer der Batterie.
Wie oft sollte ich meinen Elektroroller aufladen?
Wie viel kostet der Austausch einer Elektroroller-Batterie?
Wenn du dich mit Elektronik auskennst, kannst du einzelne Zellen selbst austauschen oder einen Akku neu zusammenbauen, aber für die meisten Nutzer ist es einfacher und sicherer, einen kompletten Ersatzakku für das jeweilige Modell zu kaufen.
Wann sollte ein Roller-Akku ausgetauscht werden?
Ein weiteres Anzeichen ist, wenn die Batterieanzeige stark schwankt oder der Roller unter Last ausfällt. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Batterie unter Belastung die Spannung nicht gut halten kann, was zu einem Sicherheitsproblem wird.
Zeitlich gesehen passiert das oft nach etwa 2 bis 3 Jahren bei täglicher Nutzung. Manche Fahrer nutzen den Akku auch länger als 4 Jahre, wenn die Reichweite für ihre Bedürfnisse noch okay ist. Es gibt kein festes Verfallsdatum. Wenn du mit einer geringeren Reichweite leben kannst, kannst du den alten Akku weiter benutzen. Wenn der Akku aber aufgebläht ist oder sichtbare Schäden hat, solltest du ihn aus Sicherheitsgründen sofort entsorgen lassen.
Welcher Akku eignet sich am besten für einen Elektroroller?
Das spezifische Format ist weniger wichtig als die Qualität der Zellen und das Design des Akkus. Top Akkus nutzen hochwertige 18650- oder 21700-Zellen von Marken wie LG, Samsung, Panasonic oder Sony, gepaart mit einem gut entwickelten BMS. Diese renommierten Marken haben sich in Sachen Langlebigkeit und Sicherheit bewährt.
Die Batteriespannung ist ein weiterer zu berücksichtigender Faktor. Eine höhere Spannung wie 48 V, 52 V, 60 V oder 72 V bedeutet nicht automatisch eine größere Reichweite. Diese wird durch die Wh-Kapazität bestimmt, aber sie kann dafür sorgen, dass der Motor effizienter und mit mehr Leistung läuft. Viele Langstrecken-Roller setzen auf 52 V oder mehr, was ein Grund dafür ist, dass sie ihre Leistung auch bei sinkendem Batteriestand beibehalten können. Ein 52-V- oder 60-V-System mit hochwertigen Zellen könnte als leistungsstärker angesehen werden als ein 36-V-System, obwohl auch hier die Kapazität in Wh die tatsächliche Reichweite bestimmt.
Wenn es also um die Frage „Blei-Säure- oder Lithium-Ionen-Akku“ geht, solltest du dich immer für Lithium entscheiden. Du solltest zudem nach Zellen bekannter Marken und einem guten Batteriemanagementsystem Ausschau halten.