Mit dem Internet verbundene Überwachungskameras sind praktisch, denn mit ihnen kannst du dein Zuhause von jedem Ort überwachen, solange du eine stabile Internetverbindung hast.
Ein großer Nachteil ist jedoch ihre Anfälligkeit für Hacker. Im Gegensatz zu herkömmlichen Überwachungssystemen sind WLAN-fähige Kameras mit dem Internet verbunden, was sie zu einem potenziellen Ziel für Angriffe macht. Sogar große Marken im Bereich der Haussicherheit wurden bereits Opfer von Verstößen. Wie kannst du diese Kameras also nutzen und gleichzeitig die Datenschutzrisiken minimieren?
Auf dieser Seite findest du praktische Schritte, um deine Kameradaten zu schützen – wie z.B. das Erstellen von sicheren Passwörtern, das Aktivieren der Multi-Faktor-Authentifizierung und das Sichern deines Netzwerks. Auch wenn kein mit dem Internet verbundenes Gerät völlig sicher vor Hacks sein kann, verringern diese Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit, dass du ins Visier genommen wirst, erheblich.
Wie du die Daten deiner Überwachungskamera schützt
Überwachungskameras können auf verschiedene Arten gehackt werden:
- Hacker können dein Passwort herausfinden und sich über die App deiner Kamera einloggen, um die Live-Bilder zu sehen.
- Unseriöse Mitarbeiter des Sicherheitsteams können möglicherweise auch auf deinen Feed zugreifen und deinen professionellen Überwachungsdienst ausnutzen.
- Eine neue Studie der Northeastern University hat herausgefunden, dass man mit einer Technik namens Electromagnetic Eye, kurz EMEye, Kameras abhören kann, indem man die Kabel der Kamera anzapft, und so Live-Videos durch Wände hindurch aufnimmt. Das ist jedoch nur mit der richtigen Ausrüstung und dem entsprechenden technischen Wissen möglich.
Du kannst zwar nicht viel gegen abtrünnige Angestellte von Sicherheitsunternehmen oder Spanner in deinem Haushalt tun, aber mit den richtigen Cybersicherheitsmaßnahmen kannst du die Wahrscheinlichkeit eines Hackerangriffs zumindest deutlich verringern. Dazu empfehle ich dir ein paar Schritte:
Wähle eine Kamera mit Verschlüsselungsoption
Der beste Schutz beginnt bereits, bevor du eine Kamera auswählst. Achte auf eine Kamera, die dein Livestream-Material und deine Aufnahmen sowie deine Kontodaten verschlüsselt. Wenn du dir deine Aufnahmen online ansiehst, kannst du feststellen, ob eine Webseite verschlüsselt ist, indem du prüfst, ob die URL mit „https“ beginnt Wenn sie mit „http“ ohne „s“ beginnt, ist sie nicht verschlüsselt.
Erstelle ein starkes Passwort
Sowohl für deinen Router zu Hause als auch für das Online-Konto deiner Kamera solltest du ein eindeutiges, langes und kompliziertes Passwort verwenden. Das bedeutet auch, dass es ein einmaliges Passwort sein sollte, denn das macht es für Hacker schwieriger, auf deinen Live-Feed zuzugreifen.
Aktiviere die erweiterte Authentifizierung
Neben einem sicheren Passwort solltest du auch die Zwei- bzw. Multi-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung musst du einen Passcode eingeben, der entweder an dein Handy oder deinen E-Mail-Posteingang gesendet wird. Die Multi-Faktor-Authentifizierung umfasst biometrische Merkmale wie Gesichts- oder Fingererkennung. Die erweiterte Authentifizierung sorgt zwar dafür, dass es zwar etwas länger dauert, sich bei deiner Sicherheits-App oder deinem Konto anzumelden, aber sie macht es auch für Hacker viel schwieriger, auf deinen Feed zuzugreifen.
Führe Software-Updates durch
Software-Updates können deine Cybersicherheit verbessern und Fehler beheben, daher solltest du sie durchführen, sobald sie verfügbar sind.
Schalte deine Firewall ein
Wenn deine Kamera oder dein Router eine Firewall-Option hat, aktiviere sie. Firewalls sind quasi Wächter für dein Netzwerk. Sie verhindern, dass unbefugte Nutzer Zugang erhalten und schützen dich vor Malware.
Grundsätze für die Verwendung von Überwachungskameras
Hacker sind nicht die einzige Sorge hinsichtlich deiner Privatsphäre, wenn es um Überwachungskameras geht. Du willst auch die Privatsphäre aller Personen schützen, die sich in deinem Haus aufhalten – daher solltest du Kameras nur dort installieren, wo sie auch wirklich sein sollten.
Wenn du Außenkameras verwendest, solltest du außerdem darauf achten, dass du nicht die Privatsphäre deiner Nachbarn verletzt. Obwohl die Gesetze zur Kameraaufzeichnung von Land zu Land unterschiedlich sind, gibt es hier einige bewährte Praktiken, die für jeden in Deutschland gelten.
Platziere keine Kameras in Schlafzimmern oder Bädern
Das hört sich zwar auf den ersten Blick selbstverständlich an, aber es gibt einige Orte, an denen Menschen eine klare Erwartung an die Privatsphäre haben. Es ist zwar in Ordnung, Kameras in deinem Haus zu verwenden, aber am besten platzierst du sie in Bereichen wie deinem Flur oder dem Wohnzimmer.
Lies die Gesetze deines Landes
Während einige Länder auch die Aufzeichnung von Personen ohne deren Wissen erlauben, was als schweigende Einverständniserklärung bezeichnet wird, müssen in anderen Ländern alle Parteien zustimmen. Außerdem gibt es in einigen Ländern Gesetze zu Überwachungskameras und den Orten, an denen sie erlaubt sind. Mach dich also am besten mit den Gesetzen deines Landes vertraut, bevor du deine Kameras installierst und sie aufzeichnen lässt.
Filme nicht das Eigentum deiner Nachbarn
Bei Außenkameras solltest du versuchen, sie so auszurichten, dass das Bildmaterial nicht das Grundstück deiner Nachbarn erfasst. Das ist vielleicht nicht immer möglich, vor allem bei Video-Türklingelkameras, aber richte niemals eine Kamera direkt auf das Fenster deines Nachbarn.
Es ist zwar nicht zwingend notwendig, ein Warnschild anzubringen, um auf die Kameras aufmerksam zu machen, aber ich würde es trotzdem empfehlen, da ein solches Warnschild auch Kriminelle abschrecken kann. Denke auch daran, dass du möglicherweise verpflichtet sein könntest, dein Filmmaterial herauszugeben, wenn die Polizei es für die Untersuchung einer Straftat anfordert. Deshalb solltest du nur die Bereiche aufzeichnen, die Fremde auch sehen dürfen.
FAQ
Sind Überwachungskameras ein Eingriff in die Privatsphäre?
Was soll ich tun, wenn meine Kamera gehackt wurde?
Wenn deine Überwachungskamera gehackt wurde, kannst du die folgenden Schritte durchführen:
- Schalte deine Kamera aus.
- Ändere dein Passwort.
- Richte eine Zwei- oder Mehr-Faktor-Authentifizierung ein, wenn sie nicht bereits aktiviert ist.
- Lösche alle nicht autorisierten Benutzer aus deinem Konto.
- Führe alle verfügbaren Software-Updates durch.
- Aktiviere die Verschlüsselung und Firewall, bevor du deine Kameras wieder einschaltest.
Was sind mögliche Datenschutzfragen bei Überwachungskameras?
Die Probleme mit dem Datenschutz bei Überwachungskameras sind:
- Wenn sie mit dem Internet verbunden sind, sind sie hackbar.
- Sie könnten sich in privaten Bereichen wie Schlafzimmern oder Badezimmern befinden.
- Jemand könnte in der Lage sein, auf deine Live-Feeds zuzugreifen, wenn er dein Passwort herausfindet.
- Eine fehlende Verschlüsselung oder Firewall macht es für Hacker einfacher, auf Live-Feeds zuzugreifen.